Therapieformen

Menschlich. Ganzheitlich. Individuell. Nah.

Individuelle Therapieformen für jeden Bedarf

Ganzheitlich denken. Gemeinsam fördern.

Wir nutzen eine Vielzahl an wissenschaftlich fundierten Therapieverfahren, um Menschen bestmöglich
in ihrer Entwicklung, Selbstständigkeit und Lebensqualität zu unterstützen – immer angepasst an die individuellen Bedürfnisse.

Affolter Modell

Das Affolter-Modell kann Menschen mit einer Schädigung des Gehirns helfen, ihre Umwelt besser wahrzunehmen.

Das Affolter-Konzept entwickelte die Schweizer Logopädin und Psychologin Félice Affolter nach vielen Jahren der Erforschung und Behandlung von Wahrnehmungsstörungen (z.B. Autismus).

Das Konzept eignet sich für Kinder und Erwachsene, die aufgrund einer angeborenen oder erworbenen Schädigung des Zentralen Nervensystems unter Wahrnehmungsstörungen leiden. Dies führt dazu, dass die Betroffenen das Gefühl zu ihrem Körper und dessen Bezug zur Umwelt verlieren und bestimmte Handlungsabläufe nicht mehr ausführen können.

An dieser Stelle setzt das Affolter-Modell an: Der Körper des Betroffenen wird in alltäglichen Bewegungen vom Therapeuten geführt, damit eine Beziehung zur Umwelt entsteht. Gemeinsam mit dem Therapeuten werden eingeschränkte Handlungsabläufe trainiert und so umgesetzt, dass der Patient verloren gegangene Reize wieder wahrnehmen kann.

Die Patienten werden individuell im Alltag geführt. Eingebettet in zielgerichtete sinnvolle Geschehnisse berühren sie Gegenstände, umfassen sie und lassen sie wieder los. Manchmal müssen Gegenstände von einem Ort geholt oder an einen anderen Ort gebracht werden. In diesen Interaktionen zwischen der Person und der Umwelt, ist es wichtig zu erspüren : WAS verändert sich in welcher Art und Weise durch mein Tun (Ursache-Wirkung). Dabei muss ich in jedem Augenblick wissen, WO ich mich in Bezug zur Unterlage und gegebenenfalls zu einer stabilen Seite (z.B. Wand, Rückenlehne, Tischkante) befinde.

Für die Therapie nach dem Affolter-Modell ist eine spezielle Ausbildung nötig, die bei uns im Hause Tom Wildensee absolviert hat.

Attentioner-Kurse

Dieses Gruppenprogramm richtet sich an Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen.

Beim ATTENTIONER-Training lernen Kinder mit einer bestehenden Aufmerksamkeitsstörung, ablenkende Reize (Geräusche, Gespräche) auszublenden und nur auf relevante Reize zu reagieren. Dazu gehört auch, nicht erwünschte Reaktionsimpulse angemessener hemmen zu können. Dies sind wichtige Fähigkeiten insbesondere im schulischen Alltag. Damit liegt das Ziel des Trainings in der Verbesserung von Funktionsdefiziten im Bereich der fokussierten und geteilten Aufmerksamkeit.

Das Training umfasst 15 Trainingseinheiten zu je 60 Minuten bei einer Gruppenstärke von 4 Kindern. Die Eltern werden systematisch in das Programm eingebunden (Elterngruppentrainingseinheiten), damit der Therapieeffekt besser in den Alltag übertragen werden kann.

Mehr dazu unter www.adhs.info

Bobath-Therapie

Das Gehirn lernt immer: Das Konzept beruht auf der Fähigkeit des Gehirns sich „umzuorganisieren“. Das heißt, dass gesunde Hirnregionen, die zuvor von den erkrankten Regionen ausgeführten, Aufgaben neu lernen und übernehmen können.

Das Bobath-Konzept wurde von der englischen Krankengymnastin Berta Bobath und ihrem Mann, dem Neurologen Dr. Karel Bobath entwickelt. Dieses Therapiekonzept eignet sich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit angeborenen oder erworbenen Störungen des zentralen Nervensystems sowie sensomotorischen Auffälligkeiten, kognitiven Beeinträchtigungen und anderen neurologischen Erkrankungen.

Tom Wildensee ist einer der wenigen Bobath-Therapeuten in Thüringen, die eine mehrjährige Ausbildung für diese Therapie haben.

Einsatzmöglichkeiten:

  • Kinder, deren Körperhaltung, Bewegung oder Bewegungsentwicklung von „normalen“ Haltungs- und Bewegungsmustern abweichen.
  • Erwachsene mit Bewegungsstörungen, die durch Hirnschädigungen hervorgerufen werden – (Halbseitenlähmungen nach Schlaganfall, bei Hirntumoren, Hirnverletzungen oder anderen neurologischen Erkrankungen). Im Vordergrund der Behandlung steht die Schulung der Gleichgewichtsreaktionen, der sogenannten Kopf- und Rumpfkontrolle und der Gleichgewichtsübertragung von einer auf die andere Körperseite. Optische, akustische und taktile Stimulationen durch ein sensomotorisches Training werden in die Behandlung einbezogen.

Je früher desto besser

  • Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto günstiger können die Hirnfunktionen beeinflusst werden. Das gilt für die Reifung in den ersten Lebensmonaten eines Säuglings genauso wie für die Rehabilitationsphase eines Erwachsenen.
  • Das Bobath-Konzept setzt darauf, Bewegungen neu zu erlernen. Das Gehirn soll die abgeschalteten Körperzonen und nicht bekannte oder vergessene Bewegungsabläufe wieder entdecken lernen. Durch beharrliche Förderung und Stimulation lässt sich beispielsweise die gelähmte Körperpartie schrittweise reaktivieren. Das Gehirn organisiert sich neu, indem gesunde Hirnteile nach und nach die Steuerung übernehmen.
  • Therapeut und Patient trainieren das Zusammenspiel von Sinnesorganen und Muskeln. Durch gezielte, äußere Reize erlernt der Patient die natürlichen Haltungs- und Bewegungsmuster neu. Ständiges Wiederholen der Übungen festigt die Verknüpfung neuer Nervenbahnen im Gehirn.

„Bewegung wird eigentlich nicht gelehrt. Vielmehr soll das Gefühl für Bewegung vermittelt werden, und zwar so alltagsnah wie möglich“ Berta Bobath 

>> mehr unter www.bobath-konzept-deutschland.de

Castillo Morales

Menschen mit deutlichen Beeinträchtigungen werden durch einfache, alltagsbezogene Maßnahmen multidisziplinär therapeutisch begleitet. Dabei geht es vor allem darum den Patienten auf dem Weg zu einer möglichst großen Selbständigkeit im Alltag zu unterstützen.

Das Castillo Morales®-Konzept wurde nach dem argentinischen Rehabilitationsarzt Dr. Rodolfo Castillo Morales benannt.

Entsprechend dem interprofessionellen Grundverständnis des Konzeptes stammen auch die Therapeuten aus unterschiedlichen Berufsgruppen:  Ärzte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden. Bei der Behandlung geht es vorrangig um praktische Hilfen für die Patienten, abhängig von ihrer funktionellen Ausgangsposition und Motivation. Dafür werden bestimmte Techniken der manuellen Stimulation der Muskulatur des ganzen Körpers und speziell für den orofazialen Bereich angewendet, die den Patienten dabei unterstützen seine eigenen Zielsetzungen erreichen zu können. Dabei ist die Kommunikation besonders wichtig: Welchen Wunsch hat der Patient? Wie möchte er diesen umsetzen? Welche Abstimmungen sind zwischen den Fachleuten nötig?

Auch bei uns wird multidisziplinär nach Castillo Morales behandelt. Folgen Sie dem Link und sehen Sie, wie eng Ergotherapeut und Logopädin zusammenarbeiten. >> Bilder einer Behandlung nach Castillo Morales in unserer Praxis

Händigkeitsdiagnostik

Dabei wird festgestellt, ob entweder die rechte oder linke Hand besser geeignet ist, um anspruchsvolle feinmotorische Tätigkeiten auszuführen. Neurobiologisch liegt der Sinn dieser Spezialisierung in einer maximalen feinmotorischen Leistungsfähigkeit.

In unserer multidisziplären Praxis wird Händigkeitsdiagnostik und Beratung durchgeführt!

  • Ist mein Kind Links- oder Rechtshänder?
  • Warum ist es wichtig, die „richtige“ Hand zu erkennen?
  • Sollte ich eine Seite fördern oder überhaupt nicht in die Händigkeitsentwicklung eingreifen?

Bei der Handdominanz handelt es sich also um eine im Gehirn genetisch festgelegte und individuell ererbte Struktur. Diese Vorgabe kann durch Erziehungsmaßnahmen nicht beeinflusst werden.

Benutzt ein Kind seine nicht dominante Hand zum Schreiben, so muss das Gehirn zusätzliche Energie aufwenden, um die geforderte Leistung zu absolvieren. Es kommt zu einer Überlastung der nichtdominanten Gehirnhälfte und zur Unterforderung der dominanten.

Wir fördern nach der Diagnose die eindeutige Händigkeit:

Übungen zur Verknüpfung der Hirnhälften:

  • komplexe Aufgaben, bei denen Einzelteile analysiert/zerlegt werden müssen, z.B. Puzzle (Bildergeschichten), Suchbilder (Bildbeschreibungen)
  • Denkspiele, z.B. Mühle, Dame, Schach, Cluedo, Scottland Yard, Das verrückte Labyrinth, Tangram
  • Spiele, bei denen man gesehene Informationen in Sprache umsetzen muss, z.B. Ich sehe was, was du nicht siehst Activity
  • Musik, z.B. singen, Instrumente, bei denen linke und rechte Hand deutlich differenzierte Aufgaben haben (Gitarre, Geige,…)
Katharina-Schroth-Therapie

Die Katharina-Schroth-Therapie ist eine Methode zur Behandlung von Skoliose.

Katharina Schroth war an einer Skoliose erkrankt und versuchte, diese Wirbelsäulenverkrümmung bei sich selbst zu behandeln. Dafür entwickelte sie ein neues Konzept der Physiotherapie, die Dreidimensionale Skoliosebehandlung nach Katharina Schroth.

Neu an ihrem Konzept war die sogenannte Drehwinkelatmung als Verstärker für die Wirbelsäulenkorrektur über die Rippen und das Ziel, in die Haltungsregulation über das Haltungsempfinden korrigierend einzugreifen.

Bei Skoliose besteht eine mehr oder weniger starke Statikveränderung, bereits bei den Füßen, Beinen und Hüften beginnend, mit einer Ungleichheit der Muskulatur in ihrer Länge und ihrem Umfang. Je größer die Abweichungen von der Mittellinie, desto länger werden die entsprechenden Muskeln und verlieren letztlich ihre Haltefunktion. Die Formveränderungen sind nur möglich, weil die Muskeln es zulassen. Die Rumpfabweichungen nach der Seite und nach hinten können nur entstehen, wenn die entsprechenden Haltemuskeln nachgeben und länger werden. Die gezielte Kräftigung dieser Muskeln ist ein wesentlicher Ansatz bei der Therapie.

Mehr dazu unter www.schroth-skoliosebehandlung.de

Kinesiologisches Tape

Bei einem kinesiologischen Tape handelt es sich um ein elastisches, selbstklebendes, therapeutisches Tape aus einem dehnbaren, textilen Material, auf das ein Polyacrylatkleber aufgebracht ist.

 Unter Anwendung spezieller, unterschiedlicher Techniken wird dieses Tape auf die Haut aufgebracht und soll dort unterschiedliche Wirkungen erzielen. 

Ursprünglich stammen das Tape und die Methode aus Japan. 1973 entwickelte der Chiropraktiker Kenzo Kase das sogenannte Kinesio Taping und in zusammenarbeit mit der Firma Nitto Denko Corporation das dazugehörige Kinesio Tape.

Diese neugewonnene Therapietechnik für die Behandlung von Sportverletzungen, die nicht die Ruhigstellung von Gelenken, sondern bewusst die Mobilisation des Stütz- und Bewegungsapparates in den Vordergrund stellt, soll eine Ergänzung zu den üblichen Methoden darstellen.

Mögliche positive Effekte:

  • Positive Veränderung der Muskelaktivität, Muskelspannung und Muskelfunktion
  • Unterstützung der Gelenkfunktion
  • Schmerzreduktion
  • Entlastung des Gewebes nach Schädigung (z.B. Reduktion von Entzündungsreaktionen, Verbesserung der Flüssigkeitszirkulation)

Einsatzgebiete:

  • Rückenschmerzen (z.B. Lumbago, HWS-Syndrom, Ischialagie)
  • Muskelverletzungen und -beschwerden (Zerrungen, Faserrisse, Tonusveränderungen, Dysbalancen)
  • Schulterbeschwerden (z.B. Schulterinstabilitäten)
  • Gelenkbeschwerden (z.B. Bandverletzungen, Instabilitäten, Arthrose, Schwellungen)
  • Sehnenbeschwerden (z.B. Sehnenscheidenentzündungen)
  • Überlastungsschäden an Muskeln, Bändern und Sehnen
  • Fehlhaltungen, Haltungsschwächen, Fehlstellungen (z. B. Skoliose)
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Neuropathien, Multiple Sklerose
  • Lymphabflussstörungen 
  • Faszienbeschwerden
  • Prävention diverser Beschwerden

Das kinesiologische Tape ist bei bekannter Allergie gegen Polyacrylat-Kleber („Pflasterallergie“) nicht anzuwenden.

Das Kinesio Tape gibt es in Beige, Rot und Blau. Die ursprüngliche von Kenzo Kase entwickelte Taping-Methode beschreibt den Einfluss der Farben theoretisch wie folgt:

  • Rot: Dunklere Farben innerhalb des Farbspektrums, absorbiert mehr Lich und erhöht dadurch die Temperatur unterhalb des Tapestreifens.
  • Blau: Hellere Farbe innerhalb des Farbspektrums, reflektiert mehr Licht und senkt dadurch die Temperatur unterhalb des Tapestreifens. 

Wenn Patienen eine Präferenz für eine Farbe hinsichtlich der Effektivität der Behandlung haben, wird diese Farbe verwendet.

Manuelle Lymphdrainage

Die Manuelle Lymphdrainage ist eine Form der physikalischen Therapie. Sie dient vor allem als Ödem- und Enstauungstherapie.

Geeignet ist sie bei der Behandlung von lymphosatischen Ödemen, die sich durch ungenügende Transportkapazität der Lymphgefäße kennzeichnen. Durch verschiedene Grifftechniken soll das Lymphsystem aktiviert werden, indem vor allem die Pumpleistung der Lymphgefäße verbessert werden soll. Die Pumpfrequenz liegt unter Ruhebedingungen bei ca. 10 – 12 Kontraktionen (das Sichzusammenziehen eines Muskels) pro Minute. Der Therapeut erzeugt durch die Griffe mit ihrem wechseldem Druck einen Reiz für das Gewebe und kann die Frequenz auf bis zu 20 Kontraktionen pro Minute erhöhen.

Weitere Wirkungen neben der entödematisierenden sind die sympathikolytische (Patienten werden ruhig, Anregung des Magen-Darm-Traktes), die schmerzlindernde und die spannungssenkende Wirkung auf die Skelettmuskulatur.

Massage

Die Massage dient zur meschanischen Beeinflussung von Haut, Bindegewebe und Muskulatur durch Dehnungs-, Zug- und Druckreiz.

Die Wirkung der Massage erstreckt sich von der behandelten Stelle des Körpers über den gesamten Organismus und schließt auch die Psyche mit ein. 

Die ersten Erwähnungen finden sich bereits 2600 v. Chr. bei dem Chinesen Huáng Dì. Er beschreibt Massagehandgriffe und gymnastische Übungen. Erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Massage durch den Arzt und Alchimisten Paracelsus wieder Thema in der europäischen Medizin. Heutzutage obliegen MAssagen nicht mehr den Ärzten, sondern werden von Masseuren und Physiotherapeuten ausgeführt.

Wichtigste Wirkungsweisen:

  • Lokale Steigerung der Durchblutung
  • Senkung von Blutdruck und Pulsfrequenz
  • Entspannung der Muskulatur 
  • Lösen von Verklebungen und Narben
  • Verbesserte Wundheilung
  • Schmerzlinderung
  • Psychische Entspannung, Reduktion von Stress
  • Verbesserung des Zellstoffwechsels im Gewebe

Die Massage findet z.B. Anwendung bei:

  • Verspannungen
  • Verhärtungen
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Sensibilitätststörungen
  • chronischen Schmerzen
  • erhöhter Spannung der Muskulatur (Spastiken)
  • verminderter Muskelkraft / unvollständigen Lähmungen (Paresen)  
Moxibustion (Moxa-Therapie)

Moxibution, auch Moxa-Therpie, bezeichnet den Vorgang der Erwärmung von speziellen Punkten des Körpers. 

 Die Therapie wurde in der Traditionellen Chinesischen Medizin entwickelt, hat aber in den umliegenden Ländern, besonders in Japan, weiter Wandlungen erlebt. Schon im 16.Jarhundert berichteten portugiesische Jesuiten aus Japan, dass man dort Krankheiten mit „Feuerknöpfen“ behandelte. Allgemein bekannt wurde die Moxa in Europa in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. 

Bei der Moxibution verglimmen kleine Mengen von getrockneten, feinen Beifußfasern (Moxa) auf oder über bestimmten Therapiepunkten. Die im Frühjahr gesamelten Blätter werden, getrocknet, gereinigt, zerrieben und zu einer feinen Watte aufbereitet. 

Formen der Anwendung:

Behandlung mit Moxakegeln

Beim indirekten Brennen legt der Therapeut Ingwerscheiben auf die betreffenden Therapiepunkte und entzündet auf diesen kleine Kegel aus Moxa, welche langsam verglimmen. Sobald der Patient ein Hitzegefühl spürt, wird der Kegel zum nächsten Therapiepunkt geschoben. Jeder Punkt wird mehrmals erhitzt, bis die Haut deutlich gerötet ist. Bei dieser „indirekten Moxibustion“ hat die Moxa keinen Kontakt zur Haut. Heute vertreibt der Fachhandel auch fertige, auf Papierscheibchen geklebte Kegelchen.

Moxazigarre

Der Therapeut entzündet eine Moxazigarre (in dünnes Papier gerollte Stangen aus Moxa) und nähert die glühende Spitze dem Therapiepunkt auf ungefähr einen halben Zentimeter. Wenn der Patient ein deutliches Hitzegefühl spürt, entfernt er die Spitze kurz. Die Prozedur wird wiederholt, bis die Haut am Therapiepunkt deutlich gerötet ist.

Moxa-Nadeln

Mit speziellen Stahlnadeln, an denen die glimmende Moxa befestigt ist, leitet der Therapeut die Hitze konzentriert in den betreffenden Therapiepunkt.

Moxa-Pflaster

Dies sind Pflaster, deren klebende Seite mit Heilkräutern beschichtet ist. Diese erzeugen eine Wärmereaktion und werden auf die betreffenden Therapiepunkte geklebt.

Hauptanwendungsgebiete:

  • Schwäche nach chronischen Erkrankungen
  • Erkrankungen der Atemwege (chronische Bronchitis und Asthma

Moxa darf nicht im Gesicht, am Kopf oder in der Nähe von Schleimhäuten angewendet werden. Auch bei Fieber, akuten Entzündungen, Schlaflosigkeit oder während der Menstruation sollte diese Technik nicht eingesetzt werden.

Wirkung:

Effekte bei der direkten Moxibustion: Zunahme der weißen und roten Blutkörperchen, schnellere Gerinnung des Blutes, Zunahme des Kalziums, höhere Kapazität bei der Produktion von Antikörpern etc. Eine von westlichen Anwendern aufgestellte Theorie besagt, dass durch die Hitze die Nervenenden in der Haut stimuliert würden, was die Hirnanhangsdrüse und die Nebennieren anregen könnte, Hormone auszuschütten.

Nancy Hilton Orthesen

Wir unterstützen Kinder mit dynamischen Fußorthesen nach Nancy Hilton.

Die Orthesen, genannt nach der Entwicklerin Nancy Hilton, sind aus dünnem flexiblen Polypropylen hergestellt. Die dynamischen Orthesen sorgen für eine merkliche Zunahme der aktiven Tonuskontrolle, einer oberen und unteren Sprunggelenks- und Vorfußstabilisation und unterstützen die Entwicklung aktiver Balancemechanismen. Sie führen zu einer Aktivierung der normalen Haltungskontrolle.

Dynamische Orthesen für Ihr Kind zur

  • generellen Änderung des Muskeltonus.
  • Verbesserung der Stabilität, Haltungskontrolle und Balanceentwicklung in allen Positionen.
  • Schwerstbehinderte Kinder erreichen so eine verbesserte Symmetrie, die auch auf die orthopädische Aufrichtung des Fußskeletts zurückzuführen ist.
  • Beim Gebrauch der dynamischen Orthesen bei Kindern verbessert sich die Qualität und die Koordinierung der Bewegungen.
  • Bei Kindern, die gehen können, führen die Orthesen zu einer bemerkenswerten Verbesserung der Balance beim Stehen und Gehen, sowie zu einer besseren Rumpfkontrolle und Beindifferenzierung.
PNF

Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF) ist eine dreidimensionale physiotherapeutische, ergotherapeutische und logopädische Behandlungsmethode, welche bei Patienten angewandt wird, deren Bewegungsverhalten durch eine Erkrankung, Verletzung, Operation oder Degeneration gestört ist.

Mit diesem physiotherapeutischen/ergotherapeutischen Analyse- und Behandlungskonzept werden

  • Muskelspannungen normalisiert (z. B. Herabsetzen von Spastizität oder Aktivierung schwacher bzw. gelähmter Muskeln)
  • die motorische Kontrolle geschult
  • die Mobilität, die dynamische Stabilität, Ausdauer, Kraft sowie Geschicklichkeit und Koordination gefördert
  • gesundes Bewegungsverhalten wiederhergestellt

www.ifk.de, www.ag-pnf.de

Progressive Muskelentspannung nach Edmund Jacobson

Bei der progressiven Muskelsentspannung handelt es sich um ein Entsapnnunbgsverfahren, bei dem durch bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht werden soll.

Dabei werden nacheinander einzelne Muskelpartien in einer bestimmten Reihenfolge zunächst angespannt, die Muskelspannung wird kurz gehalten, und anschließend wird die Spannung gelöst. Die Konzentration wird dabei auf den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung gerichtet. Ziel ist es, die Muskelspannung, aufgrund einer verbesserten Körperwarnehmung, unter das normale Niveau zu senken, um Zeichen körperlicher Unruhe oder Erregung zu reduzieren. Die Person soll lernen, muskuläre Entspannung  herbeizuführen, wann immer sie möchte. Beispielsweise können Herzklopfen, Schwitzen oder Zittern reduziert werden. Darüber hinaus können Muskelverspannungen aufgespürt und gelockert und damit Schmerzzustände verringert werden.

Behandlung bei:

  • Angststörungen
  • Bluthochdruck
  • chronischen Rückenschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Stress

Im Ursprung arbeitet Jacobson mit 30 Muskelgruppen. Im Zuge der Weiterentwicklung und Forschung wurden kürzere Versionen entwickelt. Bernstein und Borcovec (1978) beginnen mit nur 16 Muskelgruppen die mit zunehmender Übung auf bis zu 4 Muskelgruppen reduziert werden können.

Sensorische Integrationstherapie

Unter Sensorischer Integration versteht man das Zusammenwirken der eintreffenden Sinneseindrücke (über Augen, Ohren, Nase, Geschmacksnerven, Haut und Gleichgewichtsorgan) und deren Wahrnehmung und Deutung im zentralen Nervensystem.

Dazu gehören auch die Fähigkeit, Körpersprache oder Handeln seiner Mitmenschen deuten, nachvollziehen und situationsangemessen reagieren zu können.

Wir sind vom Deutschen Verband der Ergotherapeuten (DVE) e.V. zertifiziert, weil wir uns auch auf diesem Gebiet intensiv weitergebildet haben.

Symptome für eine Sensorische Integrationsstörung können sein:

Im Säuglingsalter

  • gestörter Schlafrhythmus
  • Saug- und Schluckprobleme
  • Unruhe und Schreien
  • auffallend geringe Aktivität
  • irritiertes Verhalten bei Berührung

Im Klein- / Schulkindalter

  • verzögerte Sprachentwicklung
  • verzögerte motorische Entwicklung
  • Ungeschicklichkeit / Tollpatschigkeit (Dyspraxie)
  • mangelndes Körper- und Selbstbewusstsein
  • Überempfindlichkeit gegenüber ungewohnten Geräuschen
  • Anpassungsschwierigkeiten in neuen Situationen
  • Hyper- oder Hypoaktivität
  • Lernstörungen
  • Vermeidung, die Hände zu gebrauchen
  • unangemessene Körperhaltung
  • Meiden von Situationen, in denen es zu Berührungen kommen kann
  • Höhenangst
  • häufiges Anrempeln von anderen Menschen oder z. B. Türrahmen

Die Sensorische Integrationstherapie ist eine neurophysiologische Behandlung und wurde maßgeblich von der amerikanischen Psychologin und Ergotherapeutin A. Jean Ayres (1920 – 1989) entwickelt.
Die Behandlung findet in spielerischer Umgebung statt. Klettermöglichkeiten, aufgehängten Spielgeräten, Matten, Trampoline, Hängematten sollen ein besseres Gleichgewichtsgefühl und eine höhere muskulöse Grundspannung (Körperhaltung) erreicht werden.

Ziele der Sensorischen Integrationstherapie

  • bessere Hand-/ Augenkoordination Bewegungskoordination,
  • Sprach- und Kommunikationsverbesserung
  • Erhöhung der Selbstwahrnehmung

Hauptsächlich wird die Sensorische Integrationstherapie bei Kindern angewendet. Je früher ein Ergotherapeut aufgesucht und eine Störung erkannt wird, desto höher sind die Chancen auf eine erfolgreiche Therapie. Erwachsene mit einer Sensorischen Integrationsstörung hatten größtenteils als Kind schon Probleme.